Der Auftrag zur Lösung eines Problems kommt in der Regel von fachfremden Auftraggebern. Das bedeutet, dass Meetings oder Auftragsbeschreibungen und Dokumentationen so formuliert werden müssen, dass auch Fachfremde verstehen, welche Funktionalitäten umgesetzt wurden. Zur vereinfachten Darstellung benutzen wir Darstellungsformen, die leicht verständlich sind.
Für komplexe Berechnungen müssen Funktionen oft kombiniert werden. Dabei werden Ausgabewerte von Funktionen zu Eingabewerten von nachfolgenden Funktionen.
Das Datenflussdiagramm veranschaulicht grafisch, wie aus Nutzereingaben, den sogenannten Quellen des Datenflusses, das Ergebnis, die sogenannte Senke entsteht.
Definition 1.1.2.1
Als Beispiel soll hier die Berechnung der Halbjahresnote in der Informatik der 9.Klasse gezeigt werden. Ich schreibe dabei üblicherweise eine Kurzarbeit, deren Note doppelt gewichtet ist. Ansonsten bekommt jeder Schüler/jede Schülerin eine Note auf ihre Computerarbeit und eine echte mündliche Unterrichtsbeitragsnote. Das Datenflussdiagramm sieht dann wie folgt aus:

Die Berechnung, die dargestellt wird, kann man auch als Formel formulieren:
Infixschreibweise (Mathematik):
((CN+MN)+2*KA)/4
Prefixschreibweise (Informatik):
QUOTIENT(SUMME(SUMME(CN;MN);2*KA);4)
Es ist ziemlich offensichtlich, dass das Datenflussdiagramm leichter zu verstehen ist, als die fertige Informatik-Formel. Und genau das ist der Sinn des Datenflussdiagramms. (ACHTUNG: Die Funktion QUOTIENT in Excel rundet automatisch, was nicht immer beabsichtigt ist. Daher benutzen wir wenn wir nicht runden wollen das Zeichen / zum teilen.)
Wichtige Merkmale des Datenflussdiagramms:
Merksatz 1.1.2.2
- abgerundete Ecken bei den Funktionen
- Pfeile gehen oben in die Funktionen rein und kommen unten raus
- „eckige Pfeilwege“
- Am Ende kommt ein Pfeil als Ausgabewert heraus
Alles verstanden? Dann teste dein Wissen mit unserer Wissensübung.
Aufgabe 1:
Erstelle ein Rechenblatt, in dem das oben beschriebene Datenflussdiagramm umgesetzt ist. Oben sollten die Eingabewerte veränderbar sein und Ergebnis der Funktionen sollten live unter der jeweiligen Funktion berechnet werden.

Aufgabe 2:
Ergänze dein Rechenblatt um eine Tabelle, in der nur die Noten eingetragen werden und man direkt die Endnote ausgerechnet bekommt (ohne Datenflussdiagramm). Nutze die Formatierungsmöglichkeiten, damit die Tabelle anzeigt, welche Bereiche bearbeitet werden dürfen.
Aufgabe 3:
Überlege, wie du das Datenflussdiagramm erweitern müsstest, wenn du die Jahresnote in Informatik berechnen müsstest. Zeichne ein passendes Datenflussdiagramm. Ergänze anschließend dein Rechenblatt um die Jahresnotenberechnung.
Aufgabe 4:
Die Jahresendnote wird normalerweise ohne Dezimalstellen im Zeugnis angegeben. Finde heraus, mit welcher Funktion du die Zeugnisnote aus dem Jahresschnitt berechnen kannst. Erweitere dein Rechenblatt entsprechend.
Lösungen der Aufgaben (nur für Abonnenten):
Hier findest du alle Lösungen der Aufgaben dieses Kapitels.